Deutscher Perl & Raku Workshop 2022 in Leipzig
Zum zweiten Mal in Folge durfte ich das Design für den Software-Konferenz Deutscher Perl & Raku Workshop gestalten. Schön, dass dieser Auftrag nach Leipzig gegangen ist! Dazu gehörte das Titelbild, Grafiken für Social Media, Moderationskarten und Plakate.
Das war ein spannendes Projekt, weil das Motto full script power zwei sehr technische Bezüge hat, wie ich mir habe erklären lassen: Erstens geht es um eine bestimmte Programmiertechnik und zweitens um die Verwendung von allen möglichen Schriftsystemen auf der Welt. Die Programmierer von Perl und Raku können nicht nur unser lateinisches Alphabet verwenden, sondern auch viele asiatische Zeichen, noch viel exotischere Zeichen aus selteneren Sprachen und auch historisches Schriften wie zum Beispiel Hieroglyphen. Wie kann man diese Vielfalt darstellen?
Gemeinsam haben wir uns für Zalgo-Text entschieden, der das Titelbild schmückt. Zalgo (englische Wikipedia dazu) ist ein Internet-Phänomen, wo normaler Text mit zahllosen Zusatzzeichen wie den Pünktchen bei unseren deutschen Umlauten ä ö ü und vielen anderen ergänzt wird. Wenn man das grenzenlos übertreibt, entsteht daraus etwas Künstlerisches. Um das Motto full script power herum habe ich in diesem Stil etliche dieser Zusatzzeichen arrangiert, so dass der Effekt entsteht, aber es auf den zweiten Blick dennoch lesbar ist.
Mit den Zeichen-Codes U+1F42A und U+1F98B sowie einigen anderen Details habe ich außerdem noch etliche Insider-Bezüge für die Konferenzteilnehmer eingebaut, die sich die Veranstalter gewünscht haben.
Das Design der Tshirt-Aufdrucke hat mir noch eine witzige Geschichte beschert.
Ich habe die Druckdaten eingeschickt und habe kurz darauf einen besorgten Anruf der Druckerei bekommen. Irgendwas stimmt nicht mit der Datei! Man könne die Daten nicht richtig anzeigen, die Bilder werden nicht geladen, man sieht ja nur die Unicodezeichen. Und die Schrift auf der Rückseite sieht ganz wild aus…da sind so viele Zeichen rundherum und es ist fast nicht zu lesen!
Wer kann schon ahnen, dass der Künstler das genau so beabsichtigt hat.
Mein Design sah also authentisch aus und hat gut funktioniert 🙂